TAG DER ARCHITEKTUR 2020

am 20. und 21. Juni 2020



Doppelnutzung:  Kirchenraum und Kolumbarium in St. Barbara, Marl

 

Die katholische St. Barbara Kirche in Marl wurde nach Plänen der Architekten Benteler und Wörmann (Mitarbeiter Dipl.-Ing. Hans-H. Wernsing) 1958 errichtet.

In Zeiten, in denen die Zahlen der Gemeindemitglieder und der Kirchenbesucher zurückgehen, sind wirtschaftliche Aspekte der Hintergrund, das Bestandsgebäude zukünftig als Ressource Architektur zu bewahren und zu nutzen. Das Kolumbarium bedeutet hier auch eine Chance für den Erhalt der Kirche als Gottesdienstraum.

Damit ist St. Barbara die erste Kirche im Bistum Münster, die Gottesdienstraum und Ruhestätte  unmittelbar in dieser doppelten Funktion nutzt. Parallel läuft derzeit die Aufnahme des Gebäudes in die Baudenkmalliste der Stadt Marl.

Die im Halbrund in den Innenraum eingestellten unterschiedlich langen Kolumbariumwände nehmen die Form des Baukörpers auf. In der Mitte stehen weiterhin die Kirchenbänke. In der ersten umgesetzten Ausbaustufe verfügt das Kolumbarium insgesamt derzeit über 582 Doppelgräber. Jede Grabkammer ist mit einem goldfarbenen Schild versehen, zudem gibt es jeweils die Möglichkeit, eine Vase oder Kerze anzubringen. Zusammen bilden die Schilder einschließlich Kerzen und Vasen ein goldenes Band, das sich in Anlehnung an das Kreuz im Altarraum wie eine Welle durch den Kirchenraum zieht. Die Urnengräber ruhen auf einem Ruhrsandsteinsockel. Das Material stellt damit auch den Bezug zur Region und zur Bergbautradition der Kirchengemeinde her.